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Transcripción realizada sobre el ejemplar de la Biblioteca Británica.
(texto completo)Encoding: Noelia Santiago López
Transcriptor: Carmen Calzada Borrallo
Editor: Mercedes Comellas Aguirrezábal
a)
Lorenzo Gracian. D. Nic, Antonio
Bibl.
Hispan.
nov.
B. II. S. 3. hält wahrscheinlich dafür, daß der Verfasser der Werke, die unter dem
Namen
Lorenzo Gracian, bekannt sind, sein
Bruder,
Balthasar Gracian, ein gelehrter
Jesuit
gewesen ist. Die beste Nachricht von ihm findet man in Joseph Rodriguez
Biblioth.
Valent.
S. 597. Gracians Schriften, die in Spanien wegen der
Reinigkeit
der Sprache sehr hoch gehalten werden, sind in andern Ländern bekannt genug. Sein Criticon ist in verschiedene andere Sprachen übersetzt worden. Das
hier
angeführte
Werk:
Agudeza y Arte de Ingenio, en que se explican todos los modos y Diferencias de Conceptos,
welches zuvor einzeln herausgekommen war, steht am vollständigsten in dem zweyten Bande der
Obras
de Lorenzo Gracian–
en Madrid, 1664.
4. Es ist eine Anweisung witzig zu seyn, die mit einem erstaunenden Witze geschrieben ist, den man zuweilen
bewundern
muß, wenn man gleich genöthigt ist, ihn zu
verdammen.
Man findet alle Arten von
Conceptos,
oder spitzfündigen Einfällen, mit
Exempeln
aus Dichtern erläutert, deren viele heut zu Tage ohne diß Buch nicht bekannt seyn würden. So verwerflich in einer Betrachtung dieses Buch ist, wegen des
Schadens,
den es in der Literatur gethan hat, stehen
doch
auch hier und da verschiedene gute Sachen darinnen. (D.)
b)
Emanuel
Tesauro.
Il Cannochiale Aristotelico, o Sia Idea delle Argutezze heroiche vulgarmente chiamate Imprese, et di tutta l'arte Simbolica et Lapidaria, contenente ogni genere di Figure et Inscrittioni espressive di arguti et ingegnosi Concetti. Efaminata in fonte co’ Retorici Precetti del divino Aristotele, che comprendono tutta la Retorica, et Poetica Elocutione, del Conte D.
Emanuele Tesauro. In Torino 1654. 4. hernach verschiedenemale an andern Orten gedruckt. Dieß ist der ganze Titel des Buchs, woraus der Inhalt leicht zu ersehen ist. Der erstaunende Beyfall, den es im vorigen Jahrhunderte gefunden hat, ist ein Beweis von dem damals
herrschenden,
elenden und
verderbten
Geschmacke. Indessen muß man bemerken, daß weder der
Graf
Emanuel Tesauro, noch Lorenzo Gracian eigentlich die ersten gewesen sind, die diesen Witz und diese Spitzfündigkeit eingeführt haben; sie haben sie nur in Regeln gebracht, und in der Folge sehr viele
dadurch
verführt. Diese Art von Witz hat so viel
Schaden
in der Literatur angerichtet, als die Gothen und Barbaren. (D.)
c) Christoval de Virues. Christoval de Virues aus Valencia, der Hauptstadt des Königreichs dieses Namens, aus einer ansehnlichen Familie, gebürtig, bat sich als spanischer
Officier,
sowohl in der berühmten Seeschlacht bey Lepanto, als auch in den Kriegen in Mayland, sehr rühmlich hervor. Die Zeit, die ihm die Geschäfte seines Standes frey liessen,
widmete
er der Dichtkunst, zu der er viel
Genie
hatte. Wenn er gleich keiner von den ersten und vollkommensten Dichtern der Spanier ist,
so
darf man ihn doch bey weiten nicht unter die schlechten zählen; D. Velazquez ist zu hart in seinem
Urtheile
von ihm. Er hat sich in verschiedenen Dichtungsorten gezeigt. Seine Werke sind folgende:
El Monserrate: fundacion de aquella Real Casa y Camara Angelical con Relacion de la Vida y penitencia de Fr. Juan Guarin - por el Capitan
Christóval
de Viruès.
en Madrid. 1587.
Ebendas. 1601. und 1609. 8. Er selbst gab dieß Gedicht zu Mayland 1402. unter dem Titel:
El Monserrate Segundo
heraus, es ist aber eben dasselbe, und der Zusatz
segundo
zeigt an, daß es vermehrt und verbessert ist. Von diesem Gedichte soll mehr gesagt werden, beym Abschnitte vom
epischen
Gedichte. Man hat vom Virues ferner:
Obras Tragicas y Lyricas. En Madrid, Luis Martin, 1609. 8.
Dieß, sind seine vermischten
Gedichte,
darunter einige
recht
schön sind. Von seinen
Dramatischen
Stücken redet Velazquez, im Abschnitte vom Trauerspiele. Vom Christoval de Virues handeln folgende, ohne jedoch das Jahr seiner Geburt oder seines Todes anzugeben: D. Nic. Antonio
Bibl.
Hisp.
nov.
B. I. S. 193. Der P. Joseph Rodriguez
Bibliotheca Valentina.
S. 103. Vicente
Ximeno
Escritores del Reyno de Valencia.
B. I. S. 247. (D.)
d) Lope de Vega. Lope Felix de Vega Carpio, dieser berühmte Dichter ward zu Madrid den 25. November 1562. aus einem adelichen Geschlechte gebohren. Man sagt von ihm, daß er, wie
Ovid,
schon in den Jahren der
Kindheit
Verse gemacht, und weil er selbst noch nicht schreiben konte, sie andern diktirt hat. Er fieng frühzeitig an, sich auf die Wissenschaften mit Fortgange zu legen; Auf der
Universität
zu Alcala, wo er die Philosophie studirt hatte, ward er Magister. Nachdem er von da nach Madrid zurückgekehrt war,
diente
er dem Herzoge von Alva, dem Marquis von Malpica, und dem
Grafen
von Lemos als Secretär. Seine Neigung trieb ihn an, einige Zeit den
Soldatenstand
zu versuchen, und er befand sich bey der 1588. gegen England unternommenen unglücklichen Expedition. Er verheyrathete sich zweymal, verlohr aber beyde Gemahlinnen bald. Nachdem er zum zweytenmal Wittwer geworden war, trat er in den geistlichen
Stand,
und ließ sich zu Toledo zum Priester weyhen, und hernach auch in die Congregation des heil. Franciscus aufnehmen. Allein er ward kein Mönch vom dritten Orden der Franciscaner, wie einige
fälschlich
verstanden haben. Er ward ferner Familiar der Inquisition, welches in Spanien eine Ehre ist, und erhielt auch das
Maltheser
Creutz. Der Papst Urban der achte beehrte ihn aus besonderer
Hochachtung
mit dem Grade eines Doctors der Gottesgelahrheit. Er starb endlich in einem Alter von 73. Jahren, den 21. August 1635. Dieß sind die vornehmsten Lebensumstände dieses berühmten Dichters, wer sie umständlicher wissen will, kann sich in folgenden, von seinem Freunde und
Schüler
errichteten Ehrendenkmale unterrichten:
Fama postuma à la Vida y muerte del Dotor Frei Lope Felix de Vega Carpio y elogias panegyricos à la immortalidad de su nombre escritos por los mas esclarecidos ingenios solicitados por el Dot.
Juan Perez de Montalban en Madr. 1636. 4. Kein Dichter ist wohl jemals so fruchtbar gewesen, als er. Ausser 1800
dramatischen
Stücken, und
400
Autos Sacramentales,
eine Art von geistlichen Schauspielen, hat er eine grosse Anzahl anderer
Gedichte
verfertigt. Er sagt von sich selbst, daß auf jeden
Tag
seines Lebens 5 Bogen kommen, die er geschrieben habe, welche zusammen nach
Baillets
Bereichsnung 532900 Seiten in folio betragen. Seine Landsleute haben ihn wegen dieser beynahe unglaublichen Fruchtbarkeit fast
vergöttert,
und ihn sonderlich als den Schöpfer ihrer Bühne verehret. Es bedarf keiner
Erinnerung,
daß unter einer so grossen und ungeheuren Menge von Stücken nicht alle von gleichem Werthe seyn können. Die grosse
Leichtigkeit
zu schreiben und zu dichten, riß ihn hin, daß er seinen Ruhm in der Anzahl seiner Stücke mehr, als in der Güte derselben,
suchte,
und die Begierde, dem grössern
Haufen
zu gefallen, verleitete ihn, die
Regeln,
die er
kannte,
ganz aus den Augen zu setzen. Man muß, um unpartheyisch zu urtheilen, bekennen, daß Lope würklich viel Genie hatte, und daß er oft
Original
ist. Wie es aber oft gehet, daß man den
Ruhm
und den
Tadel
grosser Leute übertreibt, gieng es auch ihm. Bey den grossen und meistens vorsätzlichen
Fehlern,
die er in allen den verschiedenen Dichtungsarten, worinnen er sich zeigte, begieng, hat er würkliche
Schönheiten,
unerwartete Originalzüge, eine schöpferische
Einbildungskraft,
die sich durch keine
Regeln
wollte fesseln lassen. Es würde hier zu viel Raum in einer Anmerkung einnehmen, alle seine Schriften anzuführen; davon man nicht einmal ein vollständiges Verzeichniß hat, denn das, welches Antonio giebt, ist weder ganz
vollkommen,
noch richtig. Von seinen theatralischen
Stücken,
dadurch er vorzüglich
berühmt
ist, handelt D. Velazquez im 5. Abschnitte der folgenden 2ten Abtheilung, da man auch einige Anmerkungen von mir finden wird. Seine epischen Gedichte kommen im 7ten Abschnitte vor. Von seinen übrigen Werken, werde ich bei Gelegenheit der verschiedenen Gattungen von Gedichten reden, worinnen Lope sich bekannt gemacht hat, wo von unser Verfasser im 8ten und folgenden Abschnitten handelt. Von seinem Leben und Schriften findet man Nachrichten in Don Nic. Antonio
Bibl.
Hisp.
nov.
B. II, S. 60. u. f. Joseph Rodriguez,
Bibliotheca Valentina
S. 596. Was Baillet in seinen
Jugements des Savans fur les principaux Ouvrager des Auteurs
B. V. S. 147 - 151. vom Lope de Vega sagt, ist voller Fehler und Unrichtigkeiten; z. E. aus Unwissenheit des Unterschieds im spanischen zwischen Frayle und Freyle nennt er den Lope
Prêtre du Tiers Ordre de S. François.
Verschiedene von Baillets Fehlern berichtiget Menage im
AntiBaillet
Tb. I. S. 30. und 210. (D.)
e) Juan Perez de Montalvan. Juan Perez de Montalvan war der Sohn eines Buchhändlers zu Madrid. Er fieng schon im siebenzehnten Jahre an, für das
Theater
zu schreiben, und fand grossen Beyfall. Lope de Vega, sein
Freund,
war auch sein Lehrer. Diesen stellte er sich zum Muster vor, und seine Stücken sind im
Geschmacke
des Lope. Er starb zu Madrid 1639 im 36sten Jahre seines Alters. Ein halbes Jahr vor seinem Tode hatte er das Unglück gehabt, seinen Verstand zu verliehren, vielleicht aus gar zu grosser Anstrengung. Sein früher Tod ward von den berühmtesten spanischen Dichtern besungen, deren Gedichte in folgender Sammlung gedruckt
sind:
Lagrimas paneyricas á la temprana Muerte de Juan Perez de Montalvan Lloradas y vertidas por las
(sic)
mas illustres Ingenios de España, recogidas por Don Pedro Grande de Tena. En Madrid, 1639. 4.
Die vorzüglichsten Werke, die man von ihm hat, sind seine
Comödien,
in welchen man viel Erfindung und oft seine
Laune,
aber auch alle
Fehler
des Lope de Vega antrift.
Primero Tomo de las Comedias
por Juan Perez de Montalvan.
En Alcalá 1638. 8ste
sind nachher zu Madrid 1639. und zu Valencia 1652. in zween Quartbänden zufammen gedruckt. Auch findet man sie in den verschiedenen Sammlungen von spanischen Lustspielen. Das Gedicht
El Orfeo
--- en Madrid 1624.,
das ihm zugeschrieben wird, soll nach Antonio
Berichte,
nicht von ihm, sondern vom Lope de Vega seyn, der es ihm überlassen, um es unter seinem Namen herauszugeben, und sich dadurch berühmt zu machen. Seine prosaischen Erzählungen sind ganz angenehm geschrieben; zuweilen ist der Verfasser zu witzig und
zu
schwülstig. Sie sind oft gedruckt:
Novelas
de Juan Perez de Montalvan.
en Madrid 1624.
u.
1626.
4 ---
en Sevilla 1641. 8.
auch sind sie unter dem Titel
Sucessos y Prodigios de Amor
zu Sevilla 1633. 4. und zu Tortosa 1635. 8. gedruckt worden. s. D. Nic. Antonio
Biblioth.
Hisp.
nov.
B. II. S. 580. (D.)
f) D. Pedro Calderon. Don Pedro Calderon de la Barca Henao y Riaño, Ritter vom
Orden
von Santiago, Priester, Ehren
Capellan
des Königs, und an der Capelle de los Reyes nuevos bey der Metropolitankirche zu Toledo, stammte aus einer alten adelichen Familie, und ward zu Madrid am Neujahrstage 1601. gebohren. Seine Aeltern waren Don Diego Calderon de la
Barca
Barreda, und Doña Anna Maria de Henao y Riaño. Den Anfang seines Studierens machte er sehr frühzeitig auf dem grossen Jesuitercollegio zu Madrid, welches er hernach auf der
Universität
zu Salamanca mit vielem Eyfer fortsetzte, und sich eine nicht gemeine Kenntniß, sowohl in den historischen und philosophischen Wissenschaften, als auch in der Rechtsgelehrsamkeit erwarb. Im Jahr 1619 verließ er Salamanca, und begab sich an den Hof, wo er bey verschiedenen Grossen in besondern Gnaden stand; 1625. trat er aus Neigung in den Soldatenstand, und diente einige Zeit mit vielem Ruhme, in
Mayland,
und hernach in den Niederlanden. Seine Fähigkeiten und sein Eyfer gaben ihm die schönsten Aussichten, sein Glück durch die Waffen zu machen, als ihn der König 1636. an den Hof berief, und ihm auftrug, für die
Lustbarkeiten
bey Hofe, und für das
Theater
zu arbeiten. Im Jahr 1637. machte ihn der König zum Ritter von
Santiago,
und als im Jahr 1640. alle Orden mit zu Felde gehen mußten, befreyete ihn der König vom Dienste, und er mußte das berühmte Stück.
Certamen de Amor y Zelos
schreiben, welches zu Buenretiro mit ausserordentlicher Pracht aufgeführet ward. Er brachte nur wenig Zeit damit zu, und wohnte noch dem Feldzuge in Catalonien bey, wo er unter der Compagnie des berühmten Conde-Duque de Olivarez diente. Nach geschlossenem Frieden kehrte er nach Hofe zurück, und erhielt unter andern Gnadenbezeugungen des Königs, eine Pension von
30
Escudos de oro
monathlich, die ihm auf die Artillerie-Casse angewiesen ward. Im Jahre 1640. mußte er die prächtigen Triumphbogen entwerfen, die bey dem Einzuge der Königin Maria Anna von Oesterreich errichtet wurden. Er erhielt auch 1651. auf Befehl des Königs von dem Ordenscapitel die Erlaubniß in den geistlichen
Stand
zu treten. Im Jahr 1653. verlieh ihm der König eine von den Capellanstellen bey der an der Erzbischöfl. Kirche zu Toledo so genannten Capelle (sic) de los Señores Reyes Nuevos, wovon er den 19ten Junius Besitz nahm. Weil ihn aber dieß zu weit vom Hofe, wo er noch immer für das
Theater
arbeiten mußte, entfernte, ernannte ihn der König 1663 zum Capellan de Honor in der königlichen Hofapelle, mit Beybehaltung seiner Stelle zu Toledo, und vermehrte seinen Gehalt mit einer auf die Einkünfte von Sicilien angewiesenen Pension. Er erhielt noch sehr viel andere Gnadenbezeugungen von Philipp dem IV, diesem grossen Gönner und
Beschützer
schönen Künste, besonders ders der
Dramatischen
Dichter, unter denen er selbst eine Stelle hat. Die Stadt Madrid und die vornehmsten Städte Spaniens, Toledo, Sevilla, Granada, trugen ihm auf,
die
Autos Sacramentales,
oder geistlichen Schauspiele zu verfertigen, die bey den jährlichen Festen daselbst aufgeführt wurden, und
belohnten
ihn sehr reichlich dafür. Im Jahre 1663. nahm ihn die Congregation von San Pedro der Priester zu Madrid auf, deren Capellan-Mayor er im J. 1687.ward, und der er auch aus Dankbarkeit sein ganzes Vermögen vermachte. In eben diesem 1687sten Jahre starb er den 25sten May, in dem 87sten Jahre seines Alters. Die Spanier
erheben
diesen Dichter, als einen der größten
ihrer
Nation, und sonderlich wird er wegen seiner
Schauspiele,
als der vornehmste ihrer dramatischen Dichter gepriesen. In dieser Dichtungsart hat er sich auch am vorzüglichsten
hervorgethan.
Schon vor seinem vierzehnten Jahre verfertigte er sein erstes
Stück,
el Carro del Cielo,
das im 9ten Theil seiner Werke steht; sein letztes Stück, welches er in seinem 81ften Jahre schrieb, ist Hado y Divisa, welches das Erste im fünften Bande ist. Die Anzahl seiner Schauspiele erstrecket sich auf hundert und sieben und zwanzig, ausser verschiedenen, theils ungedruckten, theils einzeln
gedruckten.
Man hat ausser diesen noch fünf und neunzig
Autos Sacramentales,
(geistliche Schauspiele), zweyhundert
Loas,
(Vorspiele), und hundert
Saynetes,
(Divertissements). Eine grosse Menge größtentheils ungedruckter Lieder, Sonette, Romanzen und andere
kleinere
Gedichte, erwarben ihm auch an dem Hofe sowohl, als in den damals in Spanien gewöhnlichen Akademien, einen ausserordentlichen
Beyfall.
Einzeln sind von ihm herausgekommen:
Entrada de la Augusta Reyna madre.
1640.
Discurso sobre los quatro Novisimos en Octavas;
desgleichen
Tratado de la Nobleza de la Pintura,
und ein anderer
en defensa de la Comedia.
Seine dramatischen Stücken sind mehrentheils einzeln gedruckt erschienen. Die erste Sammlung davon, die sein
Bruder
herausgegeben hat, ist diese:
Comedias de D.
Pedro Calderon de la Barca,
Cavallero de Santiago; recogidas por D.
Joseph Calderon
su hermano. En Madrid. 1640. 1664.
und
1674.
vier B. in 4. Allein die vollstänndigste Sammlung seiner dramatischen Stücke hat sein Freund, Don Juan de Vera Taßis y Villaroel in 9 Bänden zu Madrid 1685. u.f. ans Licht gestellt. Von dieser
Sammlung
werde ich in den Anmerkungen zum 5ten Abschnitte der folgenden Abtheilung Nachricht geben. Von seinen
geistlichen
Schauspielen ist nur diese Ausgabe bekannt:
Autos Sacramentales, Alegoricos y Historiales por
Pedro Calderon de la Barca,
en Madrid, Jos. Fernan de Buendia, 1677.
und folgenden. Von dem
Genie
des Calderon, und seinen
Tugenden
und
Fehlern
handelt Velazquez im Abschnitte vom Lustspiele, dessen Urtheil daselbst in den Anmerkungen geprüft werden soll. Die Nachrichten von D. Pedro Calderon's Leben habe ich aus einer Lobschrift auf ihn, genommen, die der angeführte D. Juan de Vera Taßis y Villaroel, dem ersten Bande von Calderon's Schauspielen unter dem
Titel:
Fama, Vida y Escritos de D.
Pedro Calderon
&c.
vorgesetzt hat. Sie ist in einem schwülstigen und
gezwungenen
Style geschrieben, der leyder damals in Spanien von dem grössern Haufen gebilligt ward. Calderon sotz im Mutterleibe kurz vor seiner Geburt geweinet haben, sein Lobredner, welcher, wie er sagt, diese höchstwichtige Nachricht von Calderon's
Schwester,
einer Nonne, hatte, sieht es für etwas besonders an, daß der, welcher die Welt als eine neue Sonne mit unermeßlicher Freude und Lust erfüllen sollte, seinen Eingang in dieselbe durch Weinen verkündigt habe ic. Dergleichen herrliche Leichenpredigtmäßige Anmerkungen finden sich mehr darinnen. Indessen ist dieß doch die einzige
vollständige
und zuverläßige Nachricht von Calderon's Leben, denn was D. Nic. Antonio
Biblioth.
Hisp.
nov.
Th. II S. 140. und aus diesem
Baillet
Jugemens des Savans
B. V. S. 306. sagt, ist so
wenig,
daß es kaum der Mühe werth ist, zu bemerken. (D.)
g) D. Augustín de Salazar. Don Agustin de Salazar y Torres, hatte Soria, in Castilien, welcher Ort in ältern Zeiten unter dem Namen Numantia berühmt war, zu seiner Vaterstadt. Daselbst ward er den 28. August 1642. gebohren. Sein Vater D. Juan de Salazar y Bolea sowohl, als seine Mutter, Doña Petronilla de Torres y Montalvo, waren
beyde
aus einem sehr ansehnlichen Geschlechte, und mit den vornehmsten Häusern in Spanien verwandt. Don Agustin gieng im fünften Jahre seines Alters mit seinem Oheim Don Marcos de Torres, Domherrn bey der Hauptkirche de Santa Cruz zu Valladolid, und Bischoffe zu Campeche, der als Vicekönig von Mexico gestorben ist, nach America. Dieser sorgte für seine Erziehung, und ließ ihn in dem dortigen
Collegio
der Jesuiten studiren. Als einen Beweis seiner frühzeitigen Geschicklichkeit rühmt man von ihm, daß er in seinem zwölften
Jahre
die
Soledades
und den
Polifemo
des D. Luis de Gongora hersagen, und die schweresten Stellen in diesem Gedichte erklären können, die diejenigen, die sich viele Jahre lang mit Lesung dieser Gedichte beschäftigt hatten, nicht verstanden. Er legte sich hierauf auf die Philosophie,
Rechtsgelehrsamkeit
und Astrologie. In dem Gefolge des Herzogs von Alburquerque, Vicekönigs von Mexico, kehrte er nach Spanien wieder zurück. Er kam an den Hof des Königs Philipp des IV, wo sein
Genie
bewundert ward, und ihm die Freundschaft des berühmten D. Pedro
Calderon
verschafte. Diesen setzte er sich zum Meister vor, und schrieb verschiedene Stücke fürs
Theater.
Bald nachher verheyrathete er sich mit Doña
Mariana
Fernandez de los Cobos. Wenige Tage nach seiner Vermählung mußte er den Herzog von
Alburquerque,
der als Vicekönig nach Sicilien gieng, erst nach Deutschland, und hernach nach Sicilien begleiten, wo er die Stelle eines
Sargento
Mayor der Provinz Agrigento, und hernach eines Capitan de Armas erhielt. Nach seiner Zurückkunft nach Spanien lebte er wieder am Hofe, und fuhr fort durch seine Gedichte sich
Beyfall
zu erwerben. Er starb zu Madrid den 29. Novemb. 1675. in einem Alter von drey und dreyßig Jahren und drey Monaten. Don Juan de Vera Taßis y Villaroel, dessen beym Calderon gedacht worden ist, hat auch Salazar’s Gedichte herausgegeben, und in einem denselben vorangesetzten
Discurso de la Vida y Escritos
de D. Agustin de Salazar, sein Leben in einer aus ungeheuren Perioden bestehenden, und bis zum
Ekel
mit unzeitiger
Gelehrsamkeit
vollgepfropften Schreibart beschrieben. Das ist der
Estilo
culto, durch den Gongora und seine Nachfolger den Geschmack der Spanier auf eine Zeitlang verdorben hatten. Diese Ausgabe von Salazar‘s Gedichten, die nach seinem Tode erst erschienen ist, hat diesen Titel:
Cythara de Apolo. Varias Poesias, divinas y humanas que escriviò Don
Agustin de Salazar y Torres,
y saca a Luz D.
Juan de Vera Tasis y Villaroel
su mayor Amigo. Primera Parte, en Madrid, 1694.
–
Loas y Comedias diferentes que escriviò Don
Agustin de Salazar y Torres–
Segunda Parte.
ebendas. in eben dem Jahre. Der erste Theil enthält die vermischten
Gedichte,
als Eclogen, Sonette, Lyras, Sylvas, Romances, Letrillas, Coplas, Glosas, und andere dergleichen. Einige grössere Gedichte darunter sind, eine
Soledad
in Gongora's Manier, ein moralisches Gedicht auf die vier
Tageszeiten
(
los quatro Estaciones del Dia
(sic)), die
fabula de Adonis y Venus,
die
Fabula de Euridice y Orfeo
in fünf Gesängen, ist in achtzeiligen Strophen, (
Octavas
) geschrieben, verschiedene
Loas,
oder Vospiele, einige
Bayles,
oder Ballette mit Singen und Tanzen, endlich seine geistlichen Gedichte. Im zweyten Theile stehen 9 Lustspiele, und acht
Loas,
oder Vorspiele. Villaroel führt in einem Vorberichte verschiedene andere Gedichte an, die Salazar verfertigt hat, die aber, wie er sagt, in gewisser Leute Hände gefallen wären, die sie aus ungerechten Absichten verborgen hielten. In allen Gedichten Salazar’s herrscht sehr viel gekünstelter Witz, eine hochtrabende und
dunkle
Schreibart; indessen ist er doch noch weit
erträglicher,
als viele andere seiner Zeit, und in einigen Gedichten trift man schöne Stellen an. (D.)
h) D. Francisco Candamo, D. Antonio Zamora. Die Werke dieser Dichter, von deren Lebensumständen ich keine
weitere
Nachricht finde, als daß sie unter Philipp dem IV. gelebt haben, bestehen meistens in dramatischen
Stücken,
die in verschiedenen Sammlungen, als den
Comedias escogidas por varios Ingenios,
u. s. w. befindlich sind. Sie haben
alle
den
Charakter
dieser Zeiten. (D.)
i) Don Luis de Gongora. Don Luis de Gongora y Argote ward den 11. Julius 1561. zu Cordova gebohren, wo sein Vater D. Francisco de Argote Corregidor war, welche Stelle er zuvor an andern Orten bekleidet hatte. So wohl von väterlicher
Seite,
als auch wegen seiner Mutter, Doña Leonor de Gongora, war er, von gutem Adel. Er war funfzehn Jahr alt, als er auf die Universität Salamanca gieng, um daselbst die
Rechtsgelehrsamkeit
zu studiren. Allein diese hatte für sein feuriges
Genie
wenig Reitze, und an statt ihr seinen Fleiß zu widmen, überließ er sich ganz seinem Hange zur Dichtkunst. Er gab frühe
Proben
seiner poetischen
Talent,
dadurch er sich aber auch zeitig Feinde machte. Nach einigem Aufenthalte zu Salamanca, begab er sich in seine Vaterstadt zurück, wo er aber kein Glück für sich fand. Er trat daher in den geistlichen
Stand,
um dadurch eine vortheilhafte Versorgung zu finden; er konnte es aber nicht weiter bringen, als zur Stelle eines Racionero, (Portionarius), bey der Kirche zu Cordova. Ein eilfjähriger Aufenthalt am Hofe, wo er sein Glück fuchte, hatte ihm, ohngeachtet der vielen Versprechungen seiner Gönner, kein grösseres, als die Würde eines Capellan de Honor des Königs, verschaft, die er durch Vermittelung des
Herzogs
von Lerma erhielt. Zuletzt schien ihm die Gnade des berühmten Grafen von Olivares, insgemein el Conde-Duque genannt, eine Verbesserung seiner Glücksumstände zu versprechen, die er aber nicht erlebte, indem er den 24. May 1627. zu Cordova, wohin er sich zurückbegeben batte, verstarb. Wenn man einigen Schriftstellern des vorigen Jahrhunderts glauben will, ist er der größte
Dichter
gewesen, den Spanien jemals hervorgebracht hat; so
übertrieben
sind die Lobsprüche seiner Verehrer. Allein auch
damals
haben sich schon Leute gefunden, die ihn für nichts weniger, als einen grossen Dichter, sondern vielmehr für den
Verderber
des
Geschmacks
in der spanischen Poesie gehalten haben. Seine Freunde sagen zwar, daß seine Satyren, und der Neidder andern Dichter, ihm viele Feinde zugezogen hätten. Diese so genannten Feinde des Gongora sind aber vielmehr ein rühmlicher Beweis, daß der gute Geschmack in Spanien nicht
durchgängig
verdorben war. Man darf sich aber nicht wundern, daß Gongora hat Verehrer und
Nachahmer
finden können; hat nicht auch
Lohenstein
unter
uns
eine Zeitlang eben eine solche Figur gemacht, ob er gleich eben so die Poesie und den Geschmack verdorben hat? Viele ihm gegebene Lobsprüche sind in der That satyrisch, Cervantes giebt ihm in seinem
Viage del Parnaso Cap. II. S. II.
ein prächtiges Lob, in Versen, darinnen er den Styl des Gongora nachahmt, und einige Redensarten aus ihm anbringt, es ist aber, so wie viele andere Stellen dieses bittern
satyrischen
Gedichts eine beissende Ironie. Heute zu Tage ist man in Spanien über den Werth des
Gongora
einig und so sehr, als er ehedem erhoben ward, so sehr wird er jetzt
verspottet.
Das Urtheil, welches Don Velazquez über ihn fällt, ist
vollkommen
richtig, und es gereicht den Spaniern zur Ehre, daß sie diesem Urtheile durchgängig befallen. Indessen muß man doch auch gestehen, daß Gongora in einigen seiner kleinern
Gedichte,
die er in seiner
Jugend
verfertigt hat, einigermaßen
erträglicher
ist, als in seinen grössern, die er im Alter geschrieben hat, obgleich auch jene eben so wenig frey von
Tadel
sind. Seine Werke sind zusammen erst nach seinem Tode von einem seiner
Freunde
herausgegeben worden, davon die älteste Ausgabe folgende ist:
Todas las Obras de D.
Luis de Gòngora,
en varios Poemas recogidos por Don
Gonzalo de Hozes y Cordova.
En Madrid, en la imprenta del Reino. Año 1634. 4.
Diese Ausgabe, vor welcher schon eine vorhergegangen war, die aber nicht alle
Werke
enthält, und den pralerischen Titel hat:
Delicias del Parnaso, en que se cifran todos los Romances Liricos, Amorosos, Burlescos, Glosas y Decimas Satiricas del regocigo de las Musas, el prodigioso Don
Luis de Gòngora,
en Barcelona 1634. 12.
ist so wohl in Ansehung des Drucks und Papiers sehr schlecht, als auch unglaublich
fehlerhaft.
Schöner gedruckt ist die, welche zu Brüssel 1659. 4 herausgekommen ist, allein es finden sich doch noch unzählige Druckfehler darinnen, und fehlen auch hier und da Wörter und Verse. Verschiedene andere Ausgaben sind ausserdem in Spanien erschienen. Die Werke des D. Luis de Gongora enthalten. Sonette, Lieder,
Romanzen,
Decimas, Letrillas und kleinere Gedichte;
Fabula de Polifemo y de Galatea,
Las Soledades,
El Panegyrico al Duque de Lerma; einige Comödien,
las Firmezas de Isabella,
el Dotor Carlino;
die
Comedia Venatoria
hat sein
Bruder
D. Juan Argote geendigt. Die
Dunkelheit,
die in Gongora's
Werken
herrscht, und die von seiner überall angebrachten pedantischen
Gelehrsamkeit
und Anspielungen auf Geschichte und Mythologie, neugemachten und in seltsamen Verstande gebrauchten Wörtern besteht, hat verschiedene Verehrer von ihm veranlasset, Auslegungen über seine Gedichte zu schreiben. Dergleichen sind
Lecciones solemnes à las Obras de D.
Luis de Gòngora
por
Jos. Pellicer de Salas,
en Madrid 1630. 4.
Dieß ist eine Jugendarbeit des berühmten Pellicer. Der weitlaufigste von Gongora's Auslegern, und dem man auch den richtigsten
Text
zu danken hat, war D. Garcias de Salcedo Coronel. Er hat über alle Gedichte des Gongora, ausgenommen die Romanzen und achtsylbigen, geschrieben. Von ihm hat man:
El Polifemo: Poema de D.
Luys de Gòngora
commentado por D.
Garcìa de Salcedo Coronèl.
En Madrid, Juan Gonçalez, 1629. 4.
Hierauf folgten:
Soledades de D.
Luis de Gòngora,
comentadas por D.
Garcìa de Salzedo Coronèl,
en Madrid, Domingo Gonzalez. 1636. 4.
Es ist hier zu erinnern, daß es unrichtig ist, wenn man
Soledades
durch Einsamkeiten übersetzt;
Soledad
heißt im Spanischen eine Einöde, oder Wüsteney, auch ein Wald; Gongora, der in allen anders
redete,
als andere Menschen, hat hier sein Gedicht, welches unter die
Lyrischen
gehört,
Soledades
genannt, um dadurch das lateinische
Sylva
auszudrucken, wie Statius seine Gedichte nennt, und verschiedene Spanier auch
Sylvas
geschrieben haben. Diese Erklärung nimmt auch Salzedo Coronel an. Gongora's
Soledades
haben auch gar nichts ähnliches mit
Cronegks
Einsamkeiten.
Diese
Soledades
mit den Auslegungen des Coronels, machen den ersten Band der ganzen Sammlung aus. Der folgende hat den Titel:
Obras de D.
Luis de Gòngora
comentadas por Don
Garcìa de Salcedo Coronèl.
Tomo Segundo, En Madrid, Pedro Laso 1644.
Dieses ist der erste Theil des zweyten Bandes, und enthält die Sonette;
Segunda Parte del Tomo Segundo– en Madrid, Diego Diaz de la Carrera, 1648. 4.
enthält die Lieder, Madrigale, Silvas, Eclogen, Octaven, Terzetten und das Lobgedicht auf den Herzog von
Lerma.
Noch eine andere Auslegung über den Gongora ist folgende:
Ilustracion y Defensa de la Fabula de Piramo y Tisbe. Compuefta por D.
Luis de Göngora y Argote,
escrivialas
Christoval de Salazar Mardonès,
en Madrid, Domingo Gonçalez, Año de 1636. 4.
Alle diese Ausleger haben in ihren mit herbeygefuchter Gelehrsamkeit und unzähligen Parallelstellen angefüllten Anmerkungen, mehr mit ihrem Wissen
geprahlt,
als den Gongora aufgeklärt; ihre Schreibart ist nicht besser, als ihres seltsamen
Helden,
des Gongora seine. Einige Romanzen vom Gongora hat Hr. Prof.
Jacobi
in Halle 1767. 8., sehr schön ins Deutsche
übersetzt
ans Licht gestellt. Sein Leben hat der oben angeführte D. Gonzalo de Hozes bey der Ausgabe von Gongora's Werken beschrieben. D. Nic. Antonio, der auch den
Gongora
erhebet, hat in der von ihm in seiner
Bibl.
Hisp.
nov.
B. II. S. 29. n. 30. gegebenen Nachricht, verschiedene chronologische
Fehler
begangen, und ist auch sonst sehr
unvollständig.
In
Baillet's
Jugements des Savans
B. V. S. 126. u.f. findet man auch nicht viel
anders,
als dem Antonio nachgebetete Lobsprüche, und
Unrichtigkeiten.
(D.)
g) Don Francisco Manuel. Don Francisco Manoel de Mello, Ritter des
Ordens
Christi, stammte aus einem edlen Geschlechte ab, und ward zu Lissabon den 23. Nov. 1611. gebohren. Er studirte zu
Coimbra
mit glücklichem Fortgange. Bald nachher gieng er in Kriegsdienste, und hat sich so hervor, daß er nach einigen Jahren Obrister ward. Nach verschiedenen Reisen kam er in sein Vaterland zurück, welches damals durch Unruhen zerruttet war. Nachdem Don Juan IV: den portugiesischen Thron bestiegen hatte, ward D. Francisco Manoel von seinen Feinden unschuldiger Weise eines an Francisco Cardoso begangenen Mords beschuldigt, und mußte 9 Jahr in dem Gefängnisse Torre Velha zu Lisabon gefangen sitzen. Nach seiner Befreyung aus demselben gieng er nach Brasilien, wo er einige Jahre blieb. Er kam wieder nach Portugal zurück, und nach verschiedenen Reisen starb er endlich zu Lisabon den 13. October 1666. Er war ein Herr von grosser Gelehrsamkeit, und vielen Talenten. Man hat von ihm eine sehr grosse Menge Schriften, die er vom Jahre 1628. bis 1664. verfertigt hat. Sie sind von historischen,
moralischen,
theologischen
und vermischtem Inhalte, und mehrentheils alle spanisch geschrieben. Es würde zu langeweilig seyn, sie anzuführen. Seine poetischen Werke sind unter folgendem Titel gedruckt:
Las tres Musas de Melodino halladas por
Francisco Manuel
que por su industria recogiò y publicò
Henrique Valente de Olivera
Lisboa 1649. 4.
hernach mit folgendem Titel:
Obras Metricas de Don
Francisco Manoel de Mello,
y segundo Tomo de sus Obras. Contienen las tres Musas, el Pantheon, Las Musas Portugesas, el tercero Coro de las Musas. en Leon de Francia, Horazio Borsat, et Jorge Remeus 1665. 4.
Dieß ist die vollständigste Sammlung, deren Inhalt der Titel anzeigt. So wohl in seinen prosaischen, als poetischen Werken, in den portugiesischen und spanischen
herrscht
der
tadelhafte
Estilo
culto
zuweilen ziemlich. Im komischen hat Don Francisco Manoel viel gefällige
Laune.
Verschiedene dramatische
Stücken
von ihm sind einzeln gedruckt. Man hat noch sehr viel ungedruckte Werke von ihm, unter welchen sich einige Lustspiele finden, die sehr gelobt werden. Eine Nachricht von seinem Leben, und ein Verzeichniß seiner vielen Schriften findet man in D. Nic. Antonio
Bibl.
Hisp.
nov.
B. I. S. 322. Beyde aber am vollständigsten und
richtigsten
in Diogo Barboza Machado
Bibliotheca
Lusitana,
B. II. S. 182 - 188. (D.)
h) Graf von Villamediana. Don Juan de Tarsis y Peralta
Graf
von Villamediana, was ein Sohn von D. Juan, dem ersten
Grafen
von Villamediana, dem er auch in der Stelle eines Oberpostmeisters (
Correo mayor
) von ganz Spanien folgte. Er that sich am Hofe Philipps des vierten durch seine Talente hervor, unter welchen sein dichterisches
Genie
ihm vorzüglichen
Ruhm
erwarb, und er war einer von den Hofleuten, die damals den Hof glänzend machten. Zu seinem Unglücke hatte er sich, wie man sagt, in die Königin von Spanien verliebt. Da er sich nicht zu entdecken wagte, redete er stets räthselhaft davon in seinen Gedichten, und suchte sich sonsten auf allerhand seltsame Arten zu erklären: z. E. bey einem Tourniere hatte er sein Kleid mit Realen, (einer Spanischen Münze) besetzt, mit diesen Motto: Mis amores son Reales. Dieß verstand aber der König nur zu wohl. Sein Ende war sehr unglücklich, denn er ward bald nachher des Nachts auf der Strasse zu Madrid, als er nach Hause fuhr, in seinem Wagen von einem Unbekannten ermordet. Das Jahr seiner Geburt und seines Todes finde ich nicht angegeben. Man hat von ihm:
Obras de Don
Juan de Tarsis Conde de Villamediana,
en Zaragoza Año de 1629.
- ebendas,
1634.– en Madrid 1635. – recogidas por el Licenciado
Dionisio Hipol. de los Valles.
En Madrid, Diego Diaz de la Carrera, 1643.4.– en Barcelona, Ant. Cavalleria 1648. 8.
Seine Gedichte bestehen aus Sonetten,
Liedern,
Romanzen, verschiedenen andern kleinen Gedichten. Man hat auch einige dramatische
Stücken,
die in den Sammlungen des Theaters stehen. Seine Gedichte würden jetzt noch viel
Beyfall
finden, wenn er sich nicht auch so sehr von dem
verdorbenen
Geschmacke seiner
Zeit
hatte hinreissen lassen, im
Estilo culto
zu schreiben. Indessen sind doch einige
gute
da unter. s D. Nic. Antonio
Bibl.
Hisp.
nov.
B. I. S. 602. (D.)
i) Don Felix de Arteaga. Der P. Hortensio Felix Paravicino y Arteaga, ward 1580 zu Madrid von vornehmen Aeltern gebohren. Er zeigte sehr frühzeitig eine grosse Fähigkeit zum Studiren. Auf der
Universität
zu Salamanca legte er sich so fleißig auf die Rechte, daß er dieselbe in seinem achtzehnten Jahre, sehr gelehrt verließ. Er gieng bald nachher nach Salamanca zurück, und trat daselbst in den Orden de la Santißima Trinidad, studirte von neuem die
Theologie
und Philosophie so fleißig, daß er in beyden in seinem 21. Jahre promovirte. Er legte sich auf das
Predigen,
und erwarb sich einen grossen Ruhm, so daß er gegen das Jahr 1606. nach Madrid berufen, und endlich 1616.
Hofprediger
ward. Hier ward er vorzüglich bewundert, und erhielt einen ungemeinen
Beyfall,
den er bis an seinen Tod behauptete, welcher den 12. December 1633. in seinem 53sten Jahre erfolgte. Er hat auch verschiedene wichtige Stellen, als Visitator, und Provincial seines Ordens bekleidet. Seine Gedichte sind unter einem etwas verstellten Namen nach seinem Tode berausgegeben worden.
Obras posthumas divinas y humanas de Don
Felix de Arteaga,
en Madrid 1641. 8.
Sie enthalten Sonette,
Letrillas
u. s. w. über geistliche und weltliche Gegenstände. Der
Estilo culto,
daß
Verderben
der damaligen
Zeit,
herrscht in diesen Gedichten so wohl, als er in seinen
Predigten,
durch die er berühmt ward herrschte. Siehe D. Nic. Antonio
Bibl.
Hisp.
nov.
B. I. S. 466. (D.)
GRUPO PASO (HUM-241)
FFI2014-54367-C2-1-R
FFI2014-54367-C2-2-R
2018M Luisa Díez, Paloma Centenera